Bernd Winkler verstorben

Die Kirchenband Immenhausen nimmt Abschied von

ihrem „Chef“ und Freund

Bernd Winkler

der am 29.11.2018 nach kurzer, schwerer Krankheit im Alter von 69 Jahren verstarb.

„Chef“ und Freund Bernd

Aus einer musikalischen Projektgruppe entwickelte er ab 2012 gemeinsam mit Pfarrer Reinhard Runzheimer eine Band, die bereits im November 2017 ihr 5jähriges Bestehen mit einem großen Jubiläumskonzert feiern konnte. Unzählige Auftritte zu Gottesdiensten, Gemeindefesten, Konfirmationen, etc. unter seiner organisatorischen und musikalischen Leitung haben die Kirchenband in all den Jahren zu einem festen Bestandteil des kirchlichen Lebens der evangelischen Kirchengemeinde Immenhausen gemacht.

Wir erinnern uns in großer Dankbarkeit an unseren „Chef“ und Freund und sein erfolgreiches Wirken. Sein liebenswürdiges und ausgleichendes Wesen fehlt in unserer Mitte.

Unser aufrichtiges Mitgefühl gilt seiner Familie.

Kirchenband Immenhausen

Himmelfahrtsgottesdienst 2018

Bild oben: Die Kirchenband spielt, Foto Seliger

Bild 2: Himmelfahrt 2018 Plakat
von A. Dick

10.05.2018 – Auf, ihr Durstigen, kommt alle zum Wasser… Himmelfahrtsgottesdienst und Gemeindefest 2018, Bild 2.

Es war ein schöner, frühsommerlicher Morgen. Die Sonne schien und meine Temperaturanzeige im Auto „meldete“ um 09:45 Uhr bereits 17,5°C, als ich mich mit meinem Auto in Richtung St. Georgskirche in Bewegung setzte.

Es war ungewöhnlich still. Die Sonne schien und man konnte leise die Vögel zwitschern hören.

Als ich in der Nähe der Kirche parkte, mischten sich zu den Vogelgesängen plötzlich Klappern und Schaben und vereinzelt Stimmen derer, die schon längst mit der Vorbereitung des diesjährigen Gemeindefestes befasst waren: das große, weiße Küchenzelt wurde aufgebaut, Schüsseln und Geräte bereitgestellt, Wasser herbeigeholt, usw. Bierzeltgarnituren warteten darauf aufgebaut und aufgestellt zu werden; ein buntes, geschäftiges Treiben.

Als ich gerade das Südtor der Kirche passieren wollte, stand mir plötzlich Pfarrer Ley gegenüber. Wir kannten uns bis dato nicht, aber jeder nahm an, den jeweils anderen zu kennen. Und so war es dann auch. Wir machten uns bekannt, wechselnden ein paar Worte und dann begann für mich und die anderen Kirchband-Mitglieder, die Vorbereitung auf den Gottesdienst.

Instrumente stimmen, Warmspielen, Einsingen und schließlich Lied für Lied anspielen. Danach, die Gemeindemitglieder, die schon da waren zum Mitsingen einzuladen und zu animieren.

Dieses Mal sollte, nach Willen von Eckhard, die Gemeinde das Lied „Come, let us sing“ zusammen mit der Kirchenband singen, und so wurde DAS vorrangig geprobt:

Text gesprochen, Melodie vorgesungen … und los. Anfangs zaghaft, später besser.

Es dauerte nicht lange, als schon das Geläut einsetzte und wir stoppen mussten; der Himmelfahrts-Gottesdienst 2018 hatte begonnen, Bild oben.

Nach dem Eingangslied: „Danke für die Sonne“, folgte das Anspiel zur Wasserdiskussion und nach einem weiteren Lied die Begrüßung.

Bild 3: Singen mit der Gemeinde, Foto: Martiensen

Wir sangen „Come, let us sing“ zunächst allein und nach Psalm und Gebet zusammen mit der Gemeinde, Bild 3.

Es folgte ein an Loriots Badewannen-Sketch angelehntes Spiel, welches die prekäre Wassersituation in der Welt und die Profitgier bestimmter Konzerne deutlich machte, Bild 4.

Bild 4: Badewannen-Szene, Foto: Martiensen

Aus Lustigkeit wurde hier schnell Nachdenklichkeit; ja Betroffenheit.

Nach einem weiteren Lied und dem Glaubensbekenntnis, leitete ein Kanon zur Predigt über.

Wir spielten „Aufsteh‘n, auf einander zugeh‘n“, gleichsam als Einleitung zum Start ins neue Kirchspiel „Immenhausen-Espenau“.

Bild 5: Vorstellung der Zuständigen im neuen Kirchspiel, Foto: Martiensen

Die neuen Zuständigkeiten und die dazugehörigen Personen wurden der Reihe nach von Dekan Heinicke vorgestellt, Bild 5.

Nach dem Lied „Wo ich auch stehe“ folgten Fürbitte, Vaterunser und die Bekanntmachungen.

 

Wir spielen „We are marching“, Pfarrer Ley sprach den Segen und wir spielten zum Ausgang: „Herr, deine Liebe“. Dabei zog die Gemeinde aus auf den Kirchplatz, auf dem schon das Gemeindefest auf sie wartete.

Bild 6: Bier und Bratwurst schmeckten sehr gut,
Foto: Martiensen

Bei schönem Wetter und netten Leuten schmeckten Bier und Bratwurst noch einmal so gut, Bild 6.

Traditionell spielte auch bald der Musikverein und für die Tombola wurden die Lose verkauft. So verbrachten wir alle einen sehr schönen Nachmittag ‘rund um die Kirche‘, bis …
bis es anfing zu regnen.

Bild 7: Der Musikverein spielt in der Kirche,
Foto: Martiensen

Der Musikverein brachte sich und die Instrumente in die Kirche in Sicherheit, die übrigen Besucher folgten, Bild 7. So ging dann dieses schöne Fest witterungsbedingt einige Stunden später, jedoch bei bester Laune IN DER KIRCHE zu Ende.

Bernd Winkler

Reinhards Verabschiedung

Bild oben: Abschiedsworte der KV-Mitglieder, Foto: S. Martiensen

28.01.2018 – Durch die Umstellung, Anpassung und Neuordnung der Pfarrstellen in den Kirchspielen Immenhausen und Espenau mussten insgesamt eineinhalb Pfarrstellen in den vier betroffenen Gemeinden (Immenhausen, Mariendorf, Hohenkirchen und Mönchehof) eingespart werden. Dies war lange bekannt und kommuniziert. Nun in 2017 sollte und musste eine Entscheidung her.

Im Zuge einiger Bewerbungen auf Pfarrstellen im Umkreis bekam Reinhard schließlich den Zuschlag in Niestetal-Sandershausen und er nahm an. Dadurch könnte es möglich sein, dass die verbliebenen Pfarrkollegen in der Region weiterhin an Ort und Stelle ihren Dienst tun können, allerdings bei verändertem Zuschnitt der Pfarrbezirke.

Beim Gemeindefest 2017 teilte Reinhard uns seine Absicht und schließlich seine Entscheidung mit. Wir alle waren traurig und niedergeschlagen. Wie sollte es weitergehen, mit der Gemeinde, mit der Kirchenband?

Danach ging Alles seinen Gang.

Im Januar 2018 kam der Termin für den Verabschiedungsgottesdienst für Reinhard. Heimliches Treiben setzte ein, wir wollten Reinhard doch gebührend verabschieden. Nach kurzer whatsApp-Diskussion bekam das „Poesie“-Album den Zuschlag und los ging‘s. Patricia hatte das Album beschafft  und schrieb und klebte und reichte es weiter, bis kurz vor dem Gottesdienst. Das war sehr knapp. Reinhard war verwundert: “Die lassen mich nicht in die Sakristei.“ Er ahnte vielleicht, welche Heimlichkeiten sich dort abspielten. Es waren nämlich die letzten Arbeiten an unserem Album.

Und ein Lied wollten wir auch noch singen und spielen, aber was ? Ein bekanntes mit neuem Text ?

Barbara hatte vor allen anderen die richtige Liedeingebung und dichtete auch gleich einen neuen Text zum Lied „Danke“; hieraus wurde „Danke-Reinhard“. Dieses Lied sollte eine Überraschung werden und nicht im Gottesdienst-Ablauf erscheinen. Wir schauten und diskutierten, an welcher Stelle des Gottesdienstes wir es spielen sollten. Es mußte eine Stelle sein, die nicht von der Orgel gefolgt wurde, denn es wäre äußerst unpassend, wenn nach unseren ersten Takten plötzlich die Orgel einsetzen würde. Also mußte es eine Stelle sein, an der wir „die Kontrolle“ hatten. Schnell war klar, dass konnte nur nach dem „Vater unser“ und den von Tetlef ‚zurückgehaltenen‘ „Bekanntmachungen“ sein. Wir waren gespannt und sehr aufgeregt, ob das denn so klappen würde.

Am 28.01.2018 trafen wir uns schon um 12:45 Uhr zum Aufbauen und Einsingen und um das Album fertigzustellen.

Es war gut so, denn die Zeit verflog im Nu. Die Gottesdienstbesucher, die Ehrengäste und Dekan Heinicke trafen ein und schon setzte das Geläut ein.

Bild 2: Wir spielen das Anfangslied, Foto: S. Martiensen

Wir hatten das Anfangslied: „Anfang und Ende“. Und nach dem das Geläut verklungen war, „legten wir los“, Bild 2. Das Lied ist ein flottes, modernes Kirchenlied, das von dem „Hirten erzählt, der seine Schafe beim Namen nennt“.

Es folgten Begrüßung, Liedgesang zur Orgel und Psalm-Lesung im Wechsel und danach wir mit unserer eigenen Interpretation des Liedes „Meine Zeit“; von der Dekan Heinicke später sagte, daß es die schnellste Version dieses Liedes sei, die er je gehört habe.

Es folgten Lobpreis, Schriftlesung und Glaubensbekenntnis UND Reinhards Predigt.

Danach spielten wir „Geborgen sein“, einen Titel von Bruce Springsteen mit einem Text von Reinhard.

Bild 3: Dekan Heinicke, Foto: S. Martiensen

Es folgte der emotionale Teil, bei dem nicht nur bei den Damen Tränen flossen: Die Abschiedsworte der KV-Mitglieder von Immenhausen und Mariendorf, Bild oben, und schließlich die Verabschiedung durch Dekan Heinicke, Bild 3.

Nach Gebet und Segen spielten wir „Ja, ich weiß, du bist mein Trost“. Und dann wurde es spannend: nach Fürbitten und „Vater unser“ kam dann unser Moment: das Überraschungslied.

Gleich nach den ersten Akkorden sah ich, wie Dekan Heinicke anfing mitzuwippen. Es hatte geklappt. Wir waren ´drin.

Reinhard freute sich sehr und war sichtlich gerührt. Wie schön, auf diese Weise Danke zu sagen.

Nach den ‚verzögerten‘ Bekanntmachungen, Lied, Segen und Orgelnachspiel, setzte das Geläut ein, der Verabschiedungs-Gottesdienst war beendet.

Man lud zum Empfang ins Gemeindehaus ein und so setzten sich die meisten dahin in Bewegung.

Bild 4: Übergabe des Albums, Foto S. Martiensen

Im großen Saal des Gemeindehauses standen sehr viele Tische, die sehr feierlich und nett dekoriert waren. Man setzt sich und es ging los. Nach Eröffnung und mehreren Grußworten waren Patricia und ich an der Reihe. Einige kurze Sätze leiteten dann die Übergabe unseres Albums ein, Bild 4. Reinhard war überrascht und hoch erfreut zugleich. Carola war ebenfalls ganz interessiert, was wir denn da zusammen getragen hatten.

Bild 5: Reinhards Dankesworte, Foto: S. Martiensen

Nach Reinhards Dankesworten, Bild 5, an alle, wurde das Buffet eröffnet.

Kleine Stärkung aber großer Mitteilungsbedarf seitens der Anwesenden. Und so wurden noch viele gute Gespräche geführt. Auch die eine oder andere Träne wurde noch verdrückt.

Es war schon dunkel, als wir gingen; ein feierlicher und schöner Nachmittag ging seinem Ende entgegen. Mit einer „Träne im Knopfloch“ machten wir uns auf den Nachhauseweg.

Bernd Winkler